31. Dezember 2013

Der letzte Tag im Jahr


Ich habe die Gunst der Stunde genutzt, kardiert und das letzte Licht genutzt, um die Batts noch zu fotografieren. Die kleine Kardierkünstlerin von gestern ist mit dem Papa unterwegs und das ist auch gut so. Sie hätte es bestimmt nicht ertragen, nicht auch mit den Farben spielen zu dürfen (denn heute wollte ich mal ganz unbeeinflusst sein).
Dieses Mal habe ich nicht in die Restetüte gegriffen, sondern mit herrlicher niegelnagelneuer Südamerikanischer Merinowolle und einem Hauch  Angelina und Seidenfasern "gemalt".

Und als ich merkte, dass mich aus der bunten Tüte wieder die eisigen Farben am meisten riefen, steuerte ich dagegen an und ließ es richtig krachen. 

Gleich mache ich weiter, denn ich möchte für morgen beim "Neujahrsspinnen" ein paar Batts zu Corespun verarbeiten. 

Ich wünsche euch einen guten Rutsch! Bis nächstes Jahr!





30. Dezember 2013

Farbfeuerwerk



Das sind Farben!!! Sowas passiert, wenn eine 5 1/2 jährige Kardierkünstlerin in die Restetüte greift und sich für die letzte Lage Wolle etwas "Bling-Bling" in Form von Angelinafasern erbittet. Jetzt glaubt nicht, es wäre kinderleicht, solche Batts zu kardieren. Da steckt ganz viel intrinsische Motivation dahinter. Stundenlang könnte sie Kardiervideos ansehen und oft fragt sie, ob wir uns zusammen "Kate" (from Ashford), die sie besonders liebt, anschauen. Ich staunte nicht schlecht, als sie gestern wie ein Profi die Kardiermaschine bediente (und ich bin wirklich sehr eigen, was meine Kardiermaschine betrifft). Lediglich beim Lockern der teilweise angefilzten Kammzugreste brauchte sie manchmal Hilfe und von der Walze abgenommen habe ich die Vliese selbst.



Versponnen habe ich die Batts dann als Corespun, teilweise mit opulentem Lurex als Autowrap - Bollywood pur!



Passend zum Corespun entstand dann noch ein zweifädiges Garn. Man sieht sehr deutlich, wie sich unterschiedliche Spinntechniken auch auf die Farben auswirken.
Und mit solchen Farbfeuerwerken möchte ich die letzten beiden Tage in diesem Jahr verbringen. Heute darf ich an die Kardiermaschine :-)


29. Dezember 2013

Mein Weihnachtsgarn


In den letzten 12 Tagen habe ich dieses Garn gesponnen. Ich hatte einen Bluefaced Leicester Kammzug bei DaWanda gekauft, der mich anlachte. Der Plan war, daraus ein voluminöses Singlegarn zu spinnen, was nicht möglich war, da der Kammzug an einigen Stellen stark angefilzt war. So griff ich zum WooLee Winder und sponn den Kammzug relativ dünn aus, was ja auch bei angefilzter Wolle gut geht und verzwirnte ihn mittels "chain-ply", bzw. als Navajozwirn.


Die Farben kamen mir dann auf der Spule sehr weihnachtlich vor.


Auf die kleine WooLee Winder-Spule passen 150g Bfl, wer hätte das gedacht. Verzwirnt füllt das Garn dann fast eine große Lendrum-Spule. Meine Lazy kate war dieses Mal ein Körbchen, das die mit einer Stricknadel "aufgespießte" Spule hielt (so ähnlich hatte ich es bei Katja neulich gesehen). Das funktionierte ohne Rucken einwandfrei ;-)


Das Garn plusterte sich nach dem Waschen deutlich auf und hat nun eine Lauflänge von 150m/100g, fühlt sich weich und fluffig an und könnte ideal für eine Mütze sein.




19. Dezember 2013

Lavendelliebe

aaaah, wie das zu meinen Header passt :-)



Je kürzer die Tage, umso mehr sehne ich mich nach Licht. Nee, ich bin absolut nicht der Typ dafür, lauschige Adventstage zu zelebrieren, auch wenn ich es mir jedes Jahr vornehme. Zur Stimmungsaufhellung kam mir ein herrlicher Kammzug von Melanie sehr gelegen. "Lavendelliebe" - gefärbt auf Bluefaced Leicester und Seide. 
Versponnen habe ich ihn beim letzten Spinntreffen und heute ist er halbwegs trocken und hat sich gründlich aufgeplustert. Vorm Waschen hatte das Garn eine Lauflänge von 223m/100g, die neue Lauflänge interessiert mich mal ausnahmsweise nicht, da ich es direkt zum Knäuel wickeln werde, statt es erneut zu haspeln.


Unbeschreiblich weich ist es geworden, das liebe Lavendelgarn. Daraus werde ich mir etwas für meinen Hals stricken. Melanie, danke für diese schönen Farben, die hier sooo gut hin passen.

im Vergleich zu 4-fädiger Sockenwolle

14. Dezember 2013

Bluefaced Leicester/Milchseide/Tencel


Ich haspele meine handgesponnenen Garn, bei denen ich die Lauflänge wissen möchte, nach dem Waschen noch einmal. Bei diesem Garn (frisch von der Haspel hier vorgestellt) habe ich das erste Mal erlebt, dass die Lauflänge nach dem Waschen höher war. Es sind aber nur 2 Meter. Entweder habe ich mich beim ersten Haspeln verzählt oder es hat wirklich etwas nachgegeben. 
Diese Mischung, 6o% Bluefaced Leicesterwolle, 20% Milchseide und 20% Tencel, mal wieder wunderschön handgefärbt von Géraldine, habe ich auch noch nie versponnen.
Das Garn hat einen feinen Glanz und ist nach der Wäsche so "ausgewogen", wie ein Single nur sein kann ;-).
Die Lauflänge beträgt ca 256m/100g.



229g Singlegarn auf der großen Lendrum-Spule

Nachtrag am 7.1.14: Den gibt es jetzt hier (zuerst wollte ich ihn behalten, aber ich habe schon wieder neue Spinneinfälle ;-))

8. Dezember 2013

Wäre doch schon Frühling


Das hat sich nun doch gezogen, bis ich vorhin die Fäden vernähen konnte. Passen und gefallen und bleiben bei mir - die grünen Hederasocks.



6. Dezember 2013

Noch ein Tweedexperiment


Dieses Mal habe ich total verfilzte Reste von Kindergeburtstagsfilzaktionen zerrupft und an meiner großen Kardiermaschine kardiert - insgesamt fünf Mal. Die Farbmischung ist dieses mal nicht so homogen geworden, aber für einen Versuch ok. Hier waren Gelb und Rot die Hauptfarben, ergänzt durch Violett, Naturweiß und als Komplementäranteil Türkis und Petrol. 
Gelernt habe ich daraus, dass ich keine Zeit spare, wenn ich die doppelte Menge mit der großen Kardiermaschine kardiere. Da dauert jeder Kardiervorgan auch gefühlt dopppelt so lang.
Außerdem mochte sie die Silk noils nicht, die fast alle in der kleinen Walze hängen blieben. Die kleine "Wild Carder" hingegen hat die noils für das gestern gezeigt Garn ganz brav auf die große Walze transportiert. Wenn ich die Noils direkt auf die große Walze der großen Kardiermaschine aufgebracht habe, hat die kleine Walze sie wieder abgenommen - daher in diesem Garn  weniger Nöppchen als in dem "wassermanngrünen".
Auch habe ich hier etwas schludrig gesponnen, da viele Abschnitte im Vlies filzig waren und sich schlecht ausziehen ließen, aber dafür kann die Kardiermaschine nix, das lag an den Kammzugresten.

5. Dezember 2013

Tweedgarn selbstgemacht


Bei unserem gestrigen Spinntreffen habe ich auprobiert, selbst ein Tweedgarn herzustellen. Auf der Seite von Donegal Yarns fand ich, dass ein Donegal-Tweedgarn aus bis zu sechs unterschiedlichen Farben besteht und durch sieben bis acht kontrastierende "flecks", den bunten Tweednöppchen, ergänzt wird.
Zunächst kardierte ich auf meiner kleinen "Wild carder" sechs Kammzugreste in folgenden Farben:
Weiß, Gelb, Hellgrün, Petrol, Dunkelgrün, Schwarz und Blau. Insgesamt kardierte ich das Vlies vier Mal und gab ab dem dritten Kardiervorgeng einen Hauch rote Sariseide und weiße Seidennöppelchen dazu. Es entstand ein  "Wassermanngrün" (so taufte es eine der Spinntreffteilnehmerinnen). 
Das 22 g leicht Vlies wurde dann direkt versponnen. Das entstandene Singlegarn verwirnte ich mit sich selbst. Obwohl ich nur weiße "Flecks" im Garn habe, finde ich, dass es schon sehr tweedig aussieht.
Ich werde bestimmt weiter experimentieren, weil es mir einfach Spaß macht, mit den Farben zu spielen.


30. November 2013

Unerwartetes Tweedglück oder Wolldetektiv bei der Arbeit


Oh Schreck, oh Graus - das erste Mal in dieser Wintersaison wollte ich ein erklärtes Lieblingsstück anziehen und sah mittig im Brustbereich ein Loch. Ich muss gestehen, dass ich den Pullover nicht gut behandelt habe und ihn nicht gewaschen und gut verstaut überwintern ließ. Stattdessen lag er offen im Schlafzimmer rum - und das ist nun die Strafe. Neben dem ganz auffälligen Loch gibt es noch eins im Bündchen.



Das gute Stück habe ich mir vor Jahren mal auf Ameland gekauft und liebe den lässigen Look und die langen Ärmel (nach denen ich als "Langmensch" immer suchen muss). Hier könnt ihr ihn auf Seite 54 bewundern. Die Farbe meines Pullover ist "Emerald" und auf Seite 52 zu sehen. Die einzige Möglichkeit den Pullover tragbar zu erhalten (ohne ein offensichtlich geflicktes Loch) schien mir, nach einem farblich ähnlichen Tweedgarn zu suchen, um im Maschenstich das Loch zu flicken. Natürlich hatte ich bedacht, dass die Bildschirmdarstellung sich deutlich vom Original unterscheiden kann.
Interessant fand ich die Farb-Nr. 98 Donegal Tweed von Lang Yarns. Allerdings wollte ich nicht 50g kaufen, die dann eventuell farblich doch nicht gepasst hätten.
Ich suchte weiter und bestellte eher halbherzig 25g dieses Garns.

Was ich dann  heute morgen aus dem Paket holte, übertraf meine kühnsten Erwartungen. Das Garn ist noch ungewaschen, daher etwas drahtig, aber die Farbe ist identisch. Auch die farbigen Einschlüsse stimmen überein, lediglich die sattgrünen Noppen fehlen. Und nun war mein Interesse als Wolldetektiv geweckt. 
Die erste Frage, die sich mir stellte, war, ob sich jedes Tweedgarn "Donegal Tweed" nennen darf. Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten, stattdessen fand ich aber die Seite von Donegal Yarns, die wiederum Fisherman out of Ireland beliefern. Das Garn kann gewaschen oder "in oil" bezogen werden. 
Meine Vermutung ist, dass ich das unverzwirnte Rohmaterial von Soft Donegal "in oil" in der Wollfactory gekauft habe. Die Ähnlichkeit des Materials spricht für sich.
Im übrigen hat auch der Donegal tweed von lang yarns dieselbe Lauflänge.

Vielleicht liege ich aber auch völlig daneben mit meinen Vermutungen. Vielleicht aber auch nicht.

Jetzt habe ich noch etwas weiterrecherchiert und ein kleines Detail gefunden, das mich absolut davon überzeugt, dass ich richtig liege :-)

Jetzt freue ich mich aufs Flicken und darüber, dass ich auch schon das passende Tweedgarn für meinen geliebten grauen Wollmantel gefunden habe, mit dem ich in unserer wüsten Kletterrose hängen geblieben bin . . . aber das ist eine andere Baustelle.





24. November 2013

War DAS schön

core spun

Gestern war Claudia in der Stockumer Wollwerkstatt bei uns tollen Frauen (hüstel). Obwohl wir ziemlich gefroren haben, bis dann abends das Specksteinöfchen endlich bullerte, war es ein wunderbarer Tag.
Für mich hat sich allein für dieses Strängelchen der Tag mehr als gelohnt - was bin ich verschossen in mein "Core-spun-Garn" und was bin ich froh, dass ich mich darauf einließ, mein Batt selbst zu kardieren. Sowas werdet ihr wohl hier demnächst öfter sehen ;-).


Diese Supercoils können sich auch sehen lassen. Dann hatte ich vor, ein Löckchen-Garn zu spinnen, scheiterte aber daran, dass ich lieber bei Géraldine zuguckte, die mit viel Liebe ihre T-Stücke vorbereitete, als dies selbst zu tun. Dazu fehlte mir gestern die innere Ruhe. Fotos habe ich gestern gar nicht gemacht, aber unser Haus-und-Hof-Fotograf und Oberpinner Ludger und natürlich die liebe Claudia haben reichlich geknipst. Es wird also bestimmt bald mehr zu sehen geben.
Es sind zwei besonders tolle wilde Garne entstanden und besonders die liebe J. ist da wirklich über ihren eigenen Schatten gesprungen. Das Ute wild ist, wissen wir ja ;-).
Vielen Dank, Claudia! Es war toll!

Supercoils

22. November 2013

Immer Ärger mit dem faulen Käthchen . . .


Am Dienstag habe ich beim Spinntreffen ein Singlegarn mittels chain- bzw. navajoply verzwirnt.
Das Singlegarn lag komprimiert auf der Spule des WooLee Winders. Auf die kleine WooLee Winder Spule passen 200g! Wolle. Die Spule ist genauso groß wie die kleinen normalen Lendrumspulen. Beim Verlinken habe ich grade gesehen, dass es nun auch einen großen WooLee Winder Spinnflügel für das Lendrum gibt, der den Plying fluyer ersetzen kann. Oh Mr. Lee, führe mich nicht in Versuchung. Da muss ich erstmal sparen, außerdem habe ich so viele spinnerte Wünsche derzeit (sogar ein weiteres Spinnrad geistert mir im Kopf herum).

Aber nun zum nervenden Käthchen. Die Lazy kate des Lendrums begeistert mich nicht, denn beim Zwirnen ruckeln und stocken die Spulen. Je weniger Garn auf der Spule ist, umso schneller sich die Spule drehen muss, umso häufiger stockt sie oder bleibt gar stehen. Das nervt und stört flüssige Bewegungsabläufe ungemein. Besonders, wenn man beim chain ply damit beschäftigt ist mit den Fingern zu häkeln.
Ludger, unser spinnerter Mann, nahm das Problem in Augenschein und vermutet, dass es daran liegt, dass die Metallstäbe kürzer sind als die Spulen, die Spulen also zum Verkanten neigen. 

Haben andere Lendrum-Besitzer dieses Problem auch?

Wie komme ich nun an ein gescheites Käthchen mit den richtigen Maßen?



Das  fertige Garn ist trotzdem schön geworden, auch wenn ich doch öfter mal innehalten musste, um die Spule zum Weiterdrehen zu bewegen.
Die Färbung auf Süddeutscher Merinowolle stammt von Géraldine. Das fertige Garn wiegt 182g und hat eine Lauflänge von 220m (121m/100g).
Da ich grade soviele strickerische Baustellen habe, ist es im shop gelandet.


18. November 2013

Allerhand Strickwerke


Von den vielen angefangenen Strickwerken sind ein paar auch fertig geworden - der erste der angiegrünen Hederasocken für mich und mittlerweile auch beide Socken für meine große Tochter, deren Lieblingssocken unrettbar zerlöchert sind. Die Fotos sind von vorgestern, seitdem hat sich die Sonne nicht mehr so recht blicken lassen.

Hedera von Cookie A.



Wie schon im letzten Jahr überkam mich dann noch unbändige Lust Handschuhe zu stricken, was gut dazu passte, dass ich bei Dawanda ein sehr appetitliches handgefärbtes Sockengarn entdeckte. Ich stricke nach einer Anleitung für Fingerhandschuhe aus einem alten Burda-special-Heft.



17. November 2013

Jetzt ist er schon 9 Tage alt . . .

Omafreuden
 . . . und mit freundlicher Genehmigung seiner Eltern darf ich euch zeigen, dass meine Babystrickwerke auch passen. Der junge Mann trägt dieses Mützchen und dieses Schlüttli.
Hach, es ist wirklich toll Oma zu sein. Als nächstes Babystrickwerk werde ich mich an Pepita von Martina Behm wagen. Ich habe dazu sogar vor einiger Zeit eine Wollmeise im Internet-Auktionshaus erstanden. Gleich besuche ich die kleine Familie, der es sehr gut geht.

Ganz herzlichen Dank für eure zahlreichen guten Wünsche zu Julians Geburt!!!